6533b7d5fe1ef96bd1263ac6

RESEARCH PRODUCT

�ber den nachweis und die bedeutung von ?-methylnoradrenalin im harn von hypertonikern bei verabreichung von ?-methyldopa

K. H. RahnE. Muscholl

subject

PharmacologyGynecologymedicine.medical_specialtyChemistryPharmacology toxicologymedicinePharmacology (medical)General Medicine

description

An 13 Hypertonikern wurde die Harnausscheidung von α-Methyldopa, α-Methyldopamin und Katecholammen wahrend einer Dauerbehandlung oder nach einer Einzeldosis von α-Methyldopa untersucht. Die im Harn enthaltenen Substanzen werden durch Ionenaustausch- und Papierchromatographie voneinander getrennt und fluorometrisch oder biologisch bestimmt. — Von alien Patienten wurde auser freiem und konjugiertem α-Methyldopa und α-Methyldopamin auch α-Methylnoradrenalin ausgeschieden. Gleichzeitig nahm die Ausscheidung von Noradrenalin gegenuber der Vor-und Nachperiode bei fast allen Patienten ab. Es kann ausgeschlossen werden, das die bei der Behandlung durch die Nieren ausgeschiedenen Mengen von α-Methyldopa, α-Methyldopamin oder α-Methylnoradrenalin die renale Ausscheidung von Noradrenalin herabsetzten. Die wahrend der Behandlung ausgeschiedene Menge von Noradrenalin, Adrenalin und α-Methylnoradrenalin zusammengenommen unterschied sich nicht von der Katecholamin-Ausscheidung vor und nach der Behandlung. — Das biosynthetisch vom Menschen gebildete α-Methylnoradrenalin verhielt sich nach dem Ergebnis chemischer und pharmakologischer Tests wie Corbadrin, welches die Erythro-Konfiguration aufweist; α-Methylnoradrenalin lies sich eindeutig von dem Diastereomeren von Corbadrin differenzieren, welches die Threo-Konfiguration besitzt. Im Harn der Patienten konnte α-Methyladrenalin nicht nachgewiesen werden. Gegen eine Beteiligung von α-Methyladrenalin, welches nach Tierversuchen durch Erregung von adrenergen β-Receptoren blutdrucksenkend wirkt, an der hypotensiven Wirkung von α-Methyldopa spricht ferner, das die Blutdruckabnahme nach α-Methyldopa durch Propranolol nicht aufgehoben, sondern eher sogar verstarkt wurde. — Die systolische Blutdrucksenkung war sowohl der Abnahme der renalen Ausscheidung von Noradrenalin als auch dem Prozentsatz von α-Methylnoradrenalin an der gesamten Katecholamin-Ausscheidung significant korreliert; auch im Zeitverlauf ergab sich bei drei Patienten nach einer Einzeldosis von α-Methyldopa eine Korrelation zwischen hypotensivem Effekt einerseits und Abnahme der Noradrenalin- bzw. Zunahme der α-Methylnoradrenalin-Ausscheidung andererseits. — Die Ergebnisse machen es wahrscheinlich, das der fruher in Tierversuchen nach Verabreichung von α-Methyldopa nachgewiesene teilweise Ersatz des sympathischen Ubertragerstoffs Noradrenalin durch α-Methylnoradrenalin auch unter therapeutischer Dosierung am Menschen stattfindet. Die Korrelationen von hypotensiven Effekten und Veranderungen im Aminstoffwechsel lassen den SchluB zu, das α-Methyldopa den Blutdruek von Hypertonikern durch Freisetzung von α-Methylnoradrenalin als „falscher” Ubertragersubstanz und entsprechende Verminderung der Noradrenalin-Freisetzung aus sympathischen Nervenfasern herabsetzt.

https://doi.org/10.1007/bf00463076