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RESEARCH PRODUCT

Hormonmangelsyndrom des unteren Harntraktes

F. CasperE. PetriE. JennyR. Seufert

subject

description

In der Postmenopause finden sich gehauft unspezifische Beschwerdebilder im Sinne einer Reizblase, bzw. eines Urethralsyndroms, evtl. in Kombination mit Inkontinenzbeschwerden. Die gemeinsame Embryologie von Urethra und Vagina, zusammen mit den in Urethra und Blasenhals nachgewiesenen Hormonrezeptoren erklart die hormonabhangigen trophischen Veranderungen im Urogenitalbereich. Die einfache Untersuchung des Urethral- und Vaginalabstriches mit Bestimmung des karyopygnotischen Indexes (KPI) last eine Beurteilung der Ostrogenwirkung zu. Bei entsprechendem Mangelsyndrom fuhrt eine kontinuierliche, uber mindestens 6 bis 8 Wochen durchgefuhrte lokale Ostrogentherapie zu einer deutlichen Tonus- bzw. Turgorverbesserung im Urethra- und Blasenhaisbereich. Neben der Proliferationssteigerung des Epithels tragen die verbesserte Durchblutung der periurethralen Venenplexus, der gesteigerte Kollagengehalt im Bindegewebe und eine leichte alpha-adrenerge Wirkung am Blasenhals zu diesem gunstigen Effekt bei.

https://doi.org/10.1007/978-3-642-76124-9_211