6533b827fe1ef96bd1286ec7

RESEARCH PRODUCT

Erfasst der FBT lokale visuelle Informationsverarbeitung bei Autismus-Spektrum-Störungen?

Andreas FellgiebelArmin ScheurichFritz PoustkaMattias J. MüllerSven Bölte

subject

GynecologyPsychiatry and Mental healthClinical Psychologymedicine.medical_specialtyReference valuesPediatrics Perinatology and Child HealthmedicineGeneral MedicinePsychology

description

Fragestellung: Der kognitive Phänotyp von Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) ist unter anderem durch eine Neigung zu lokaler Informationsverarbeitung (schwacher zentraler Kohärenz) gekennzeichnet. Es wurde untersucht, ob der Fragmentierte Bilder Test (FBT) diese Präferenz zu erfassen vermag. Methodik: Die FBT-Leistungen 15 autistischer, 16 depressiver und 16 schizophrener Patienten sowie von 16 typisch entwickelten Kontrollpersonen wurden verglichen. Mit dem Embedded Figures Test (EFT) und dem Mosaiktest (MT) wurden ebenfalls validierte Tests lokaler Informationsverarbeitung erhoben. Ergebnisse: Patienten mit ASS zeigten eine Präferenz für lokale Informationsverarbeitung, d. h. Beeinträchtigungen des Gestaltschließens im FBT, bei gleichzeitig wie erwartet guter Performanz im EFT und MT. Die Ergebnisse waren durch Alter und Intelligenzniveau beeinflusst und nach ANCOVA verblieb lediglich ein Trend zu lokaler Verarbeitung des FBT und EFT. Die Leistungsdifferenz in FBT und EFT (Subtraktion der Testergebnisse) erbrachte jedoch auch mit Korrektur von Alter und Intelligenz signifikante Unterschiede zwischen ASS-Patienten und den Kontrollgruppen. Diskussion: Der FBT eignet sich als explorativer Test der lokalen visuellen Informationsverarbeitung bei ASS. Insbesondere kann in Kombination mit dem EFT ein Differenzmaß gebildet werden, das zwischen ASS und klinischen sowie gesunden Kontrollgruppen diskriminiert.

https://doi.org/10.1024/1422-4917.a000017