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RESEARCH PRODUCT

Australopithecinen und Homo habilis

Winfried HenkeHartmut Rothe

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Im Jahre 1924 wurde ein kindlicher Primatenschadel aus den Buxton-Kalksteinbruchen von Taung, 320 km sudwestlich von Johannesburg, geborgen. Ein Jahr spater beschrieb Raymond Dart dieses Fossil in dem renommierten Wissenschaftsorgan Nature als ein Bindeglied zwischen lebenden Menschenaffen und Menschen (Dart 1925). In seiner Analyse des Schadels erkannte er neben einigen unzweifelhaft hominiden Kennzeichen (ventrale Position des Foramen occipitale magnum, die er als Hinweis fur die zweibeinige Lokomotionsweise erachtete; relativ kleine Eckzahne) auch einige Merkmale mit ursprunglicheren, menschenaffenahnlichen Auspragungen, wie z. B. ein relativ weit vorspringendes Gesichtsskelett und ein kleines Hirn. Aufgrund der Kleinhirnigkeit schlos er eine Zugehorigkeit des Fossils zum Genus Homo aus. Die erwahnten hominiden Merkmale erlaubten aber auch keine direkte Zuordnung zu den bekannten Menschenaffen, weshalb er ein neues Taxon, Australopithecus africanus Dart, 1925, schuf, welchem eine Stellung zwischen den Pongidae und Hominidae zugeschrieben wurde.

https://doi.org/10.1007/978-3-642-78650-1_6