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RESEARCH PRODUCT

Dysphonien bei Kindern – Teil 1

S. Voigt-zimmermannM. FuchsA. Ribeiro Von WerschJürg KollbrunnerR. SchönweilerU. BeushausenAnnerose Keilmann

subject

GynecologyPsychiatry and Mental healthmedicine.medical_specialtybusiness.industryMedicinebusiness610 Medicine & healthApplied Psychology

description

Hintergrund: Uber die Behandlung von Dysphonien im Kindesalter gibt es international aktuell keinen Konsens und keine Leitlinie. Zudem differieren die in verschiedenen Publikationen vertretenen Auffassungen uber Ursachen, Entwicklung und Pravalenzen stark. Ziel: Ziel der vorliegenden Arbeit war es deshalb, einen interdisziplinaren Konsens bezuglich der Pathogenese, Atiologie und Auswirkungen von Stimmstorungen bei Kindern herbeizufuhren. Methodik: Nominaler Gruppenprozess, interdisziplinarer Erfahrungsaustausch, Literaturrecherche und Evidenzlevelbewertung von Publikationen zu Ursachen, Haufigkeiten, Entstehung und Entwicklung von Dysphonien bei Kindern und Jugendlichen. Ergebnisse: Die ausgewertete Literatur zur Atiologie, Pathogenese und Pravalenz zeigte vorwiegend niedrige Evidenzlevel. Daher wurden Erfahrungen von Vertretern verschiedener Disziplinen ausgewertet, die sich mit Dysphonien bei Kindern beschaftigen. Die Konsensbildung fand im nominalen Gruppenprozess statt. Es bestand Einigkeit daruber, dass jede chronische, d. h. langer als 3 Wochen anhaltende Verschlechterung des Stimmklanges, jede Abnahme der stimmlichen Leistungsfahigkeit und/oder die Zunahme von stimmassoziierten Missempfindungen bei Kindern facharztlich, stimmtherapeutisch und gegebenenfalls psychologisch abgeklart werden mussen. Sind organische Veranderungen nicht ursachlich fur die Stimmstorung, so mussen psychische und funktionelle Faktoren diskutiert werden. Die Atiologie funktioneller Dysphonien bei Kindern ist meist multifaktoriell. Diskussion und Fazit: Strukturierte Reviews und Metaanalysen zu Atiologie, Pathogenese und Pravalenz von Dysphonien bei Kindern sind zurzeit nicht sinnvoll moglich. Deshalb sind auch Erfahrungen klinisch tatiger Behandler verschiedener Disziplinen in die Konsensbildung eingeflossen. Jede chronische Heiserkeit, Verringerung der stimmlichen Leistungsfahigkeit bzw. stimmassoziierte Missempfindungen bei Kindern mussen durch einen Spezialisten fur kindliche Stimmstorungen abgeklart werden.

https://dx.doi.org/10.7892/boris.79183