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RESEARCH PRODUCT

Spontanes Liquorunterdrucksyndrom

H. C. HopfAnnette Mika-grüttnerJ. AndreasAnne Bredel-geißlerFrank ThömkeV. KuhlWibke Müller-forellPeter P. Urban

subject

GynecologyPsychiatry and Mental healthmedicine.medical_specialtyNeurologybusiness.industryMedicineNeurology (clinical)General Medicinebusiness

description

Wir berichten 11 Patienten mit orthostatischem Kopfschmerz bei spontanem Liquorunterdrucksyndrom (SLUDS). Ubelkeit und Abduzensparesen (bei 3 bzw. 2 Patienten) waren die haufigsten zusatzlichen Symptome. Zehn Patienten hatten eine Pleozytose (6 bis 43 Zellen/μl) und/oder Eiweiserhohung (581 bis 1668 mg/l) im Liquor. Die CT und/oder MRT zeigte bei 5 Patienten bifrontal betonte subdurale Hamatome oder Hygrome, die MRT bei allen 4 untersuchten Patienten eine diffuse Gadolinium-Aufnahme der Meningen, bei einem mit Kaudalverlagerung des Hirntammes. Liquorszintigraphisch (9 untersuchte Patienten) war immer ein fruher Tracer-Nachweis in der Blase und eine verminderte oder fehlende Aktivitat uber der Konvexitat nachweisbar, bei 2 Patientinnen auch eine zervikothorakale Leckage. Bettruhe mit oraler oder intravenoser Flussigkeitszufuhr, Analgetika, Steroide, und/oder ein Eigenblutpatch fuhrte meist innert einer Woche bis einiger Monate zu einer Ruckbildung der Symptomatik. Zwei Patienten wurden wegen grosenzunehmender Subduralhamatome operiert. Ursache des SLUDS ist ein vermindertes Liquorvolumen mit absolut oder relativ vermindertem Liquordruck infolge vorwiegend zervikaler oder zervikothorakaler Liquorleckagen. Die MRT zeigt immer eine diffuse Gadolinium-Aufnahme der Meningen. Therapie der Wahl ist der Eigenblutpatch, eine Operation ist nur selten indiziert. Die Prognose ist gut, allerdings besteht unbehandelt die Gefahr einer intrakraniellen Drucksteigerung aufgrund subduraler Hamatome.

https://doi.org/10.1007/s001150050595