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RESEARCH PRODUCT

Evaluation der Ösophagoskopie im Staging und Restaging von Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen

Lena WeberJulian KünzelVeronika VielsmeierChristoph MatthiasOliver BlachutzikKornelia Elisabeth Andorfer

subject

Gynecology03 medical and health sciencesmedicine.medical_specialty0302 clinical medicineOtorhinolaryngologybusiness.industry030220 oncology & carcinogenesismedicine030211 gastroenterology & hepatologymedicine.diseasebusinessHead and neck squamous-cell carcinoma

description

Zusammenfassung Hintergrund Die Ösophagoskopie als Teil der Panendoskopie ist ein wichtiger Bestandteil der Diagnostik und Nachsorge von Patienten mit Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen (HNSCC). Zweitkarzinome haben gravierenden Einfluss auf die Therapie der Primärerkrankung. Diese Arbeit soll prüfen, ob die routinemäßige Ösophagoskopie gerechtfertigt ist oder ob prädiktive Faktoren eine Selektion von Patienten mit erhöhtem Risikoprofil erlauben. Material und Methoden In einem systematischen Review wurden die Inzidenz von Zweitkarzinomen des Ösophagus und die Komplikationsrate der Ösophagoskopie erfasst. Eine retrospektive Auswertung erfolgte am eigenen Patientenkollektiv. Zur Evaluation der gängigen Praxis an deutschen HNO-Kliniken wurde eine Umfrage durchgeführt. Ergebnisse 1053 Ösophagoskopien bei 800 Patienten mit HNSCC wurden ausgewertet. Es traten 7 (0,9 %) synchrone Zweittumoren auf. In 253 Kontroll-Ösophagoskopien wurden 5 (2 %) metachrone Zweittumoren detektiert. In einem Fall (0,1 %) kam es zu einer iatrogenen Perforation. Ein Zusammenhang zwischen Risikofaktoren (Noxen, Lokalisation Primärtumor etc.) und der Inzidenz von Zweitkarzinomen wurde nicht nachgewiesen. Das Literaturreview ergab eine mittlere gewichtete Inzidenz der Zweitkarzinome für Europa/USA von 1,8 % und 4,1 % für Asien sowie eine Rate der iatrogenen Ösophagusperforation von 0–0,2 %. Die Umfrage zeigte eine routinemäßige Durchführung der Ösophagoskopie im Staging (100 %), in der Nachsorge in 65,3 %. Schlussfolgerungen Die Ösophagoskopie ist ein sicheres Verfahren zum Ausschluss eines Zweitkarzinoms des Ösophagus. Um eine Patientenselektion nach entsprechendem Risikoprofil – insbesondere in der Tumornachsorge – zu ermöglichen, sind prospektive multizentrische Studien erforderlich.

https://doi.org/10.1055/a-1197-6978