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RESEARCH PRODUCT
Die Intensivmedizin in der Sicht des Personals - Ausgangspunkt von Störungen im Intensiv-Team und Faktor des Qualitätsmanagements
D. KirschW. WahlTh. JungingerM. MaierS. SchrapersP. Dutkowskisubject
Gynecologymedicine.medical_specialtybusiness.industryEmergency MedicinemedicineEmergency NursingCritical Care and Intensive Care Medicinebusinessdescription
Intensivmedizinische Masnahmen werden von den Patienten, den Angehorigen und dem Personal unterschiedlich bewertet. Ein mangelndes Verstandnis fur die Intensivtherapie kann zu einer negativen Einstellung zur Intensivmedizin fuhren, deren Bild in der Offentlichkeit pragen und die Identifikation der Mitarbeiter mit der Intensivmedizin storen.¶ Zur Objektivierung fuhrten wir auf unserer Intensivstation eine Befragung zur medizinischen Technik, zur raumlichen Umgebung, zu allgemeinen medizinischen Fragen und zum Ausmas der intensivmedizinischen Therapie bei 40 Mitarbeitern (11 Arzte, 23 Pflegekrafte, 6 Beschaftigte des Hilfspersonals) durch. Die Dauer der Beschaftigung auf der Intensivstation reichte von 1–240 Monaten (Median 18 M.), das Alter lag zwischen 21 und 53 Jahren (Median 30 J). 73% der Befragten hielten die Intensivmedizin in der jetzigen Form fur sinnvoll, bei den Arzten waren dies 100%, beim Pflegepersonal jedoch nur 57%. Nur 9% der Arzte erachteten die Gerate als beangstigend fur den Patienten gegenuber 61% beim Pflegepersonal. Die Gerauschkulisse wurde von 65% des Pflegepersonals als stark belastigend empfunden, 45% der Arzte sahen dies genauso. Nur 22% des Pflegepersonals glaubten, dass sich die Patienten auf der Intensivstation wohl und beschutzt fuhlten, 48% gingen von unglucklich bis sehr unglucklich aus. 46% der Arzte waren der Ansicht, dass sich die Patienten wohl fuhlten. 100% des Pflegepersonals waren der Meinung, dass bei den verstorbenen Patienten die organersetzende Therapie zu lange fortgefuhrt wurde, wohingegen nur 45% der Assistenzarzte dieser Meinung waren.¶ Vom arztlichen Personal wurden die intensivmedizinischen Masnahmen als sinnvoll, fur den Patienten weniger belastend und effektiver eingestuft als durch das Pflegepersonal. Die Gruppe des Pflegepersonals vertrat in vielen Fallen eine kontrare und negativistische Meinung, die ihre Ursache moglicherweise in Unsicherheit, mangelnder Information und in fehlenden Erfolgserlebnissen hat. Die kompetente Aufklarung und Information uber Krankheit und Prognose, die wiederholte Besprechung diagnostischer und therapeutischer Masnahmen innerhalb des Intensiv-Teams sind daher neben dem Patientenoutcome die entscheidenden Faktoren der Meinungsbildung zur Intensivmedizin.
year | journal | country | edition | language |
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2000-04-28 | Intensivmedizin und Notfallmedizin |