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RESEARCH PRODUCT
Operatives Management bei Funktionsstörungen von Dialysefisteln
J. JungingerE. WandelM. MannJ. BredelW. WahlM. Schnütgensubject
Gynecologymedicine.medical_specialtybusiness.industrymedicineSurgerybusinessdescription
Aufgrund der oberflachlichen Lage der Shuntgefase verzichten wir bei Shuntinsuffizienz bzw.-verschlus auf eine aufwendige apparative Diagnostik zur morphologischen Beurteilung. Es erfolgen praoperativ lediglich eine subtile klinische Untersuchung mit Inspektion, Erheben des Pulsstatus, Abtasten der Shuntvene und des arteriellen Gefases mit und ohne venosen Stau sowie eine Auskultation des Shunts. Anschliesend fuhren wir die Revision des Shunts in Lokalanasthesie durch, wobei die Anastomose in der Regel revidiert und neu angelegt wird. Bei uns wurden von Januar 1990 bis Mai 1996 bei 371 Patienten insgesamt 539 Shuntoperationen durchgefuhrt, wobei 263 Eingriffe Revisionen waren. Die Revisionen erfolgten aufgrund von Shuntverschlussen (n=144),-stenosen (n=60), -aneurysmen (n=17), Steal-Syndromen (n=3) und seltenen Komplikationen wie Hamatomen, Shuntinfektionen, Seromen und anderen Storungen (n=6) (32 Patienten wurden nach einer Revision bei uns in einer anderen Klinik weiterbehandelt bzw. die Shuntfunktionsstorungen wurden nicht erfast). Eine Angiographie wurde nur dann veranlast, wenn durch die klinische Untersuchung keine ausreichende Beurteilung der Shuntfunktionsstorung moglich war. So wurden praoperativ lediglich 6 Angiographien durchgefuhrt (Stenosen=3, Aneurysman=1, Steel-Syndromn=2). Alle Revisionseingriffe, mit wenigen Ausnahmen (PTFE-Shunt), wurden in Lokalanasthesie durchgefuhrt. Im Rahmen der Revisionseingriffe wurden 184 proximale Neuanlagen durchgefuhrt, 14mal lediglich thrombektomiert, 7 PTFE-Fisteln angelegt, 13mal ein Shunt auf der Gegenseite angelegt, 5mal wurde der Shunt ligiert und 8mal andere verschiedene Revisionseingriffe durchgefuhrt (32 Patienten wurden auserhalb weiterbehandelt bzw. Unterlagen zu Therapie lagen nicht vor). Ergab sich wahrend der Revision der Verdacht auf Storungen des Zuflusses (arterielle Stenose) oder des Abflusses nach zentral (proximale venose Stenose), so erfolgte die intraoperative Angiographie zur Beurteilung der Gefassituation. Die Rate an Fruhverschlussen war bei unserer Vorgehensweise mit 4% sehr niedrig. Nur 21 Patienten musten mehr als 2mal revidiert werden. Nach 2 Jahren waren noch 65% der so revidierten AV-Fisteln funktionsfahig. Ohne weitere apparative Diagnostik erfolgte nach klinischer Untersuchung die sofortige ambulante operative Revision in Lokalanasthesie mit Bevorzugung der proximalen Shuntneuanlage, so das eine sofortige Dialyse uber den bestehenden Dialyseshunt moglich war. Nur bei besonders komplexen Shuntfunktionsstorungen (Steal-Syndrom, proximale venose Abflusstorung, arterielle Stenose) wurde praoperativ eine apparative Diagnostik (Angiographie, DSA) durchgefuhrt. Durch das hier gewahlte Vorgehen konnten die Shuntfunktionsstorungen ambulant rasch und effektiv behoben und damit die Kosten und die Belastung fur den Patienten minimiert werden.
year | journal | country | edition | language |
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1997-09-01 | Langenbecks Archiv für Chirurgie |