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RESEARCH PRODUCT

Elektronenmikroskopische Untersuchungen der Haut beim Lichen sclerosus et atrophicans

W. G. ForssmannJ. CabréH. Holzmann

subject

Gynecologymedicine.medical_specialtybusiness.industryMedicineDermatologyGeneral Medicinebusiness

description

Elektronenmikroskopisch konnten beim Lichen sclerosus et atrophicans Befunde erhoben werden, die fur die Pathogenese dieser Erkrankung von Bedeutung erscheinen: 1. Wie bei anderen Bindegewebskrankheiten der Haut (z. B. circumscripter und progressiver Sklerodermie) wurden in den Herdbezirken dunnere Kollagenfibrillen als in normaler Haut nachgewiesen. Bei fruheren Untersuchungen wurde das vermehrte Vorhandensein solcher dunnerer Fibrillen als Zeichen einer verstarkten Neofibrillogenese gedeutet. 2. Als Beweis hierfur konnten im Rahmen dieser Untersuchung aktive Bindegewebszellen (Fibroblasten) in sogenannten “Kollagen-fibrillen-Neubildungszonen” festgestellt werden. Die Fibroblasten zeigen intracellulare Primarfibrillen. Die jungen, den Fibroblasten umgebenden Kollagenfibrillen zeigen noch keine Querstreifung. 3. An den ausgereiften Kollagenfibrillen konnte keine abnorme Querstreifung nachgewiesen werden. 4. Das kollagene Gewebe beim Lichen sclerosus et atrophicans weist in den pathologisch veranderten Bezirken eine starke Verdichtung gegenuber dem aufgelockerten Aufbau normaler Cutis auf. 5. Die elektronenmikroskopisch erfasbaren Reaktionen des atrophischen Epithelverbandes (Verdickung der Basalmembran, Vergroserung des Golgi-Apparates in der Basalzellinie sowie Zunahme geschwollener Mitochondrien) werden im Zusammenhang mit den ubrigen Veranderungen als Ausdruck einer veranderten Stoffwechselsituation erortert.

https://doi.org/10.1007/bf00518339