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AUTHOR

Stefan Hirschauer

Wem fehlt‘s hier an Distanz? Über Gender Studies als Beruf

Abstract This reply shares the standard set by the discussants that sociological observation – especially in Gender Studies – makes considerable demands with regard to perspective. However, the reply contests that the discussed paper lacks a tolerance of inequality or is politically predetermined. Indeed, in contrast, it is argued that Luhmann’s difference-theoretical thinking lacks empirical specificity and that data gathered in private settings make higher demands with regard to perspective: The professional observation of gender differentiation requires getting not only political, but especially cultural and familial perspective. These are found to be lacking in the discussants. Their st…

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Die Absage an das wahre Geschlecht und das Ende der Homosexualität

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Animated Corpses: Communicating with Post Mortals in an Anatomical Exhibition

‘Plastinates’ (i.e. corpses conserved through plastics) are lab created artifacts which since the nineties have been the subject of a cultural field experiment via an anatomical exhibition. Similarly to brain-dead or digitalized bodies, they constitute an ambiguous form of post-mortem existence. The article inquires after the ways in which the ontological status of these entities is constituted through the practices of body donors, anatomists and visitors. Plastinates owe their ambiguity to an oscillation between two different frames of perception. Their meaning is determined by the extent to which an anatomy exhibition can impose a ‘medical gaze’ over a non-professional way of perception, …

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Editorial Judgments

Based on participant observation of editors’ decisions for a sociology journal, the paper investigates the peer review process. It shows a hidden interactivity in peer review, which is overlooked both by authors who impute social causes to unwelcome decisions, and by the preoccupation with ‘reliability’ prevalent in peer review research. This study shows that editorial judgments are: (1) attitudes taken by editorial readers toward various kinds of text, as a result of their membership in an intellectual milieu; (2) impressions gained through the reading process (through a ‘virtual interaction’ with the author); and (3) rationalizing statements about manuscripts made by editors and addressed…

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Gütekriterien qualitativer Sozialforschung. Ein Diskussionsanstoß

Zusammenfassung Der Beitrag expliziert Gütekriterien der qualitativen Sozialforschung. Er geht von der Prämisse aus, dass Qualitätsmerkmale in diesem Segment empirischer Sozialforschung nur unter konsequentem Rekurs auf die spezifischen Funktionsbedingungen interpretativer und rekonstruktiver Verfahren zu bestimmen sind. Fünf Kriterien werden vorgeschlagen: Gegenstandsangemessen ist eine Weise der Herstellung des Forschungsgegenstandes, die das empirische Feld ernst nimmt und Methoden, Fragestellungen und Datentypen einer fortlaufenden Justierungsanforderung unterwirft. Empirische Sättigung reflektiert die Güte der Verankerung von Interpretationen im Datenmaterial. Theoretische Durchdringun…

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Mein Bauch gehört uns. Gynisierung und Symmetrisierung der Elternschaft bei schwangeren Paaren

ZusammenfassungDer Beitrag sucht nach neuen Konzepten und sozialen Mechanismen zur Erklärung der Retraditionalisierung von Paarbeziehungen in der Familiengründung und berichtet zentrale Ergebnisse einer qualitativen Studie zur Paardynamik während der Schwangerschaft. Er identifiziert u. a. berufs- und familienbiografische Pfadabhängigkeiten sowie stille weibliche Besetzungen und männliche Delegationen von Elternschaft. Als ein Schlüsselmechanismus erweist sich die Umwidmung der Altersdifferenz im Verlauf von Paarbeziehungen. Konzeptuell plädiert der Beitrag für eine Ersetzung des Begriffs der Retraditionalisierung durch den der Gynisierung von Schwangerschaft und Elternschaft, der weder die…

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Die Exotisierung des Eigenen. Kultursoziologie in ethnografischer Einstellung

Der Ausdruck ‚Kultursoziologie’ lasst sich auf eine Weise missverstehen, die die Aufteilung unseres Faches in Spezielle Soziologien nahe legt. Bekanntlich versteht sich die Soziologie als allgemeine Wissenschaft vom Sozialen, die nicht so stark spezialisiert ist wie Erziehungswissenschaft, Politikwissenschaft oder Wirtschaftswissenschaft, sondern die Erziehung, die Politik, die Wirtschaft und vieles andere als gesellschaftliche Teilbereiche betrachtet, miteinander vergleicht und in ihren Spezialsoziologien untersucht. So konnte man nun auch meinen, dass der Ausdruck Kultursoziologie sich auf einen umrissenen Bezirk der Gesellschaft bezieht, der sich von anderen unterscheidet. Kultur konnte …

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Un/doing Differences. Die Kontingenz sozialer Zugehörigkeiten / Un/doing Differences. The Contingency of Social Belonging

Zusammenfassung Der Aufsatz entwickelt einen analytischen Rahmen für vergleichende Forschungen zur Herstellung, Überlagerung und Außerkraftsetzung kultureller Differenzierungen von Menschen - für das ‚doingʻ und ‚undoingʻ sozialer Zugehörigkeiten. Er diskutiert allgemeine Aspekte von Humankategorisierungen, das Konzept des ‚boundary making ʻ sowie Ansätze zum Denken von Mehrfachzugehörigkeiten (Intersektionalität, Differenzierungstheorie und multikulturelle Hybridität). Ins Zentrum der Betrachtung stellt er die Kontingenz sozialer Zugehörigkeiten, d. h. die Konkurrenz und Temporalität solcher Kategorisierungen. Kontingent sind diese nicht nur, weil sie sozial hergestellt und aufgebaut, sond…

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Menschen unterscheiden. Grundlinien einer Theorie der Humandifferenzierung

ZusammenfassungDieser Aufsatz entwickelt ein analytisches Vokabular für die Erforschung von Prozessen der Humandifferenzierung – einer Form kultureller Differenzierung, die neben Formen sozialer und gesellschaftlicher Differenzierung wirkt und ihre Ansatzpunkte in unterstellten ‚Eigenschaften‘ von Menschen findet. Der Beitrag unterscheidet verschiedene Stufen der Humandifferenzierung: zunächst die elementaren Prozesse der vorsprachlichen Unterscheidung, der Kategorisierung, der materiellen Dissimilierung und der Klassifikation. Dann arbeitet er vier Besonderheiten der Humandifferenzierung heraus: die Agentivität und Relationalität ihrer Objekte, die Perspektivität von Selbst- versus Fremdka…

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Undoing Differences Revisited.

ZusammenfassungDer Beitrag nimmt einen Blick zurück nach vorn auf das Konzept des Undoing Differences. Er soll im Sinne eines theoretischen Zwischenfazits den Nutzen und die Grenzen des Konzepts bestimmen und es in eine neue Reihe von Konzepten eintragen, mit denen sich die Negation und die Indifferenz von Humandifferenzierungen soziologisch erschließen lassen. Der Aufsatz begegnet der (inter)aktionistischen Reichweitenlimitierung des Konzeptes mit seiner Einordnung in drei Zeitebenen negatorischer Prozesse: (1) situative (In)aktivitäten verschiedener Aktivitätsniveaus, (2) Subordination und normative Inhibierung in der Konkurrenz von Unterscheidungen sowie (3) historische Prozesse ihrer De…

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Von der Notwendigkeit ansatzübergreifender Gütekriterien. Eine Replik auf Paul Eisewicht und Tilo Grenz

Zusammenfassung Der Beitrag greift zentrale Einwände von Eisewicht und Grenz (2018) auf und verweist gegenüber dem Vorhalt eines unvollständig rezipierten Forschungsstandes auf einen anderen, in der Erfahrung praktischer Begutachtungsprozesse basierten Zugang zum Thema. Gegenüber der Befürchtung exkludierender Wirkungen der von uns postulierten Gütekriterien macht die Replik geltend, dass diese gerade angesichts der Vielfalt qualitativer Ansätze explizit ansatzübergreifend angelegt sein müssen. Nur so lässt sich die vielfach geforderte, begründete Bewertung (besser/ schlechter) von qualitativen Publikationen und Forschungsanträgen leisten.

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Endlich vereint? Über Quantizentrismus und Assimilation an die Leitkultur der ‚Befragung‘

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