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Siegfried Schumann

Methoden und Methodenprobleme der empirischen Wahlforschung

Der Beitrag stellt wichtige Methoden in der empirischen Wahlforschung dar und diskutiert diese kritisch. Ausgehend von wissenschaftstheoretischen Grundlagen, werden Fragen und Probleme bei der Messung, der Datenerhebung und bezuglich der Datenauswertung behandelt.

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Zusammenbruch des materialistisch-deterministischen Weltbildes

Kap. 3 thematisiert den Zusammenbruch des materialistisch-deterministischen Welt- und Menschenbildes und damit des Fundaments, auf dem quantitativ-empirische Sozialforschung aus ontologischer Sicht aufbaut. Hier wird deutlich, dass auch quantitative empirische Forschung, wie die qualitative, auf Glaubenssatzen aufbaut – und zudem nach all unserem derzeitigen Wissen uber weite Strecken auf empirisch falschen (was deren „Nutzlichkeit“ nicht ausschliest). „Nutzlichkeit und Wirklichkeit sind allerdings hochst unterschiedliche Masstabe“ (Brian Greene 2006, S. 25).

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Qualitative empirische Sozialforschung

Kap. 6 befasst sich mit dem Ansatz und dem Vorgehen in der qualitativen empirischen Sozialforschung. Was die Grundannahmen oder Glaubenssatze der Vorgehensweise betrifft, zeige ich, dass sie erstens mit dem humanistischen Menschenbild (Abschn. 6.1) kompatibel sind. Dies lasst sich auch hinsichtlich der bevorzugt eingesetzten Methoden belegen. Beispielsweise kann das narrative Interview, ein typisch qualitatives Erhebungsverfahren, als Adaption der „klientenzentrierten Gesprachspsychotherapie“ nach Carl Rogers fur die Belange der sozialwissenschaftlichen Forschung betrachtet werden. Rogers ist einer der herausragenden Vertreter der humanistischen Psychologie. Zweitens strebt die qualitative …

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Anmerkungen zur Willensfreiheit

Kap. 4 beschaftigt sich mit der Annahme eines „freien Willens“. Dieser wird im materialistisch-deterministischen Welt- und Menschenbild der quantitativen empirischen Sozialforschung in der Regel unterstellt, was jedoch nach den Grundannahmen dieses Welt- und Menschenbildes kaum zu rechtfertigen ist. Die Annahme eines freien Willens zieht daruber hinaus fur gangige Argumentationsmuster quantitativ-empirischer humanwissenschaftlicher Forschung, etwa die Interpretation der „erklarten Varianz“ R2 als Gutekriterium in der multiplen Regression, erhebliche Schwierigkeiten nach sich. Aber auch dem Menschen einen freien Willen abzusprechen, ware nicht unproblematisch, da viele beobachtbare Phanomene…

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Quantitative empirische Sozialforschung

Kap. 2 widmet sich – als Ausgangspunkt der Diskussion – der quantitativen empirischen Forschung. Zunachst werden in Abschn. 2.1 die Grundannahmen (Axiome), auf denen sie basiert, dargestellt. Die Darstellung ist wichtig, da hier gravierende Unterschiede im Vergleich zur qualitativen empirischen Forschung zu verzeichnen sind. In Abschn. 2.2 folgt zum einen die Darstellung solcher Punkte im Forschungsprozess, in denen sich die quantitativ-empirisch orientierte Forschung von der qualitativ orientierten Forschung unterscheidet. Zum anderen thematisiert Abschn. 2.2 mogliche Punkte „interner Kritik“ – einer Kritik also, welche zwar die angesprochenen Grundannahmen nicht in Frage stellt, die jedoc…

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Persönlichkeit und Wahlverhalten

Der Beitrag diskutiert die Rolle von Personlichkeitsmerkmalen und Einstellungen bei der Erklarung politischen Verhaltens. Es werden unterschiedliche Paradigmen der Personlichkeitsforschung mit ihren Implikationen fur die Erklarung von Wahlerverhalten dargestellt und diskutiert. Auf dieser Grundlage werden ausgewahlte Ansatze der Personlichkeitsforschung, z.B. „autoritare Personlichkeit“, der Dogmatismus-Ansatz, der Konservatismus-Ansatz von Glenn D. Wilson und der Big Five-Ansatz sowie zugehorige Forschungsergebnisse vorgestellt und diskutiert.

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Personality Traits, Partisan Attitudes, and Voting Behavior. Evidence from Germany

Political psychology has paid rather little attention to personality traits when explaining political attitudes and political behavior in mass publics. The present paper argues that personality traits contribute to our understanding of political attitude formation and decision making of ordinary citizens. Based on the Five Factor Model of Personality, we state hypotheses regarding the effects of personality traits on partisan attitudes and vote choice in Germany. We test the hypotheses using survey data obtained from a random sample of the Germans eligible to vote. The evidence confirms that personality traits indirectly affect partisan attitudes and voting behavior in Germany in predictabl…

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Gegenüberstellung der Vorgehensweisen (qualitativ vs. quantitativ)

In Kap. 7 erfolgt eine uberblicksartige Gegenuberstellung der wichtigsten Charakteristika der qualitativen und der quantitativen Sozialforschung, womit gleichzeitig die entsprechenden Punkte aus den Kap. 2 (quantitative Forschung) und 6 (qualitative Forschung) zusammengefasst werden. Dabei zeigt sich, dass qualitative und quantitative empirische Forschung von ihren Grundannahmen her kaum kompatibel sind. Das schliest jedoch nicht aus, dass punktuell Methoden, die in einem der beiden Forschungsansatze bevorzugt eingesetzt werden, gewinnbringend in den jeweils anderen Forschungsansatz ubernommen werden konnen.

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Anmerkungen zum radikalen Konstruktivismus

In Kap. 5 dienen einige Anmerkungen aus Sicht des „radikalen Konstruktivismus“ dazu, darzustellen, dass prinzipiell keine Moglichkeit einer 1:1 Abbildung „der Wirklichkeit“ besteht. Dies hat im Bereich der quantitativen empirischen Forschung Konsequenzen, etwa fur die Definition des „Messens“ (als strukturtreuer Ubertragung eines empirischen in ein numerisches Relativ) oder ganz allgemein fur die Vorstellung von „empirisch wahr“, welche im Bereich der Erfahrung aus Sicht des radikalen Konstruktivismus durch „viabel“ („gangbar“/ „nutzlich“) zu ersetzen ist. Aus der Verabschiedung von der „empirischen Wahrheit“ (im ontologischen Sinne) folgt zudem die Unmoglichkeit, die der quantitativen bzw.…

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