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RESEARCH PRODUCT

Prospektive Beobachtungsstudie zur operativen Therapie des renalen Hyperparathyreoidismus

Theodor JungingerE. WandelSiegfried WalgenbachH. KöhlerGudrun BernhardF. GohlkeGerhard Hommel

subject

Gynecologymedicine.medical_specialtyTransplant surgerybusiness.industrymedicineSurgerybusiness

description

In einer prospektiven Beobachtungsstudie bei Patienten mit renalem Hyperparathyreoidismus wurden nach Eingriffen an den Nebenschilddrusen der Verlauf und die Abhangigkeit der Symptomatik von praoperativ ermittelten Laborparametern analysiert. Zwischen dem 1. 8. 1987 und dem 31. 12. 1995 wurden 79 Patienten operiert. Bei 72 Patienten erfolgten erstmalige Eingriffe an den Nebenschilddrusen. Bevorzugtes Operationsverfahren war die totale Parathyreoidektomie mit autologer Epithelkorperchenreplantation (n = 67). Informationen zum postoperativen Verlauf liegen von allen Patienten vor. Bei 74 der 79 Patienten erfolgten regelmasige Nachuntersuchungen (1–9, Median = 4) mit einer Nachbeobachtungszeit von 1–60 Monaten (Median 18 Monate). Das Ausmas der postoperativen Hypocalciamie, die bei 84,8 % aller Patienten auftrat, war negativ mit der Hohe der praoperativen Serumkonzentrationen der alkalischen Phosphatase sowie des intakten Parathormons korreliert. Juckreiz klang postoperativ bei uber 60 % der betroffenen Patienten innerhalb von 4 Wochen ab, wahrend sich das ossare Syndrom langerfristig zuruckbildete. Ein Jahr postoperativ war der Juckreiz in 75 % und das ossare Syndrom in 79 % der Falle abgeklungen. In der Patientengruppe nach totaler Parathyreoidektomie mit simultaner Epithelkorperchenreplantation waren Gelenkschmerzen bei praoperativ erhohten Spiegeln der alkalischen Phosphatase (> 200 U/l) rascher rucklaufig als bei normalen Spiegeln (p = 0,0297). Die Rezidivrate nach totaler Parathyreoidektomie und Autotransplantation betragt 4,5 %. Patienteneigene Faktoren beeinflussen die Morbiditat des Eingriffs wegen eines renalen Hyperparathyreoidismus. Die postoperative Hypocalciamie korreliert negativ mit dem Grad der zum Operationszeitpunkt vorliegenden renalen Osteopathie. Die Hohe der praoperativen Konzentration der alkalischen Phosphatase beeinflust den zeitlichen Verlauf der postoperativen Ruckbildung von Gelenkschmerzen.

https://doi.org/10.1007/s001040050165