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RESEARCH PRODUCT

Hochdruck und Aldosteronismus bei solitären Adenomen und bei nodulärer Hyperplasie der Nebennierenrinde

P. VecseiG. DhomA. DistlerS. RoscherCh. BarthH. P. Wolff

subject

Gynecologymedicine.medical_specialtybusiness.industryDrug DiscoveryMolecular MedicineMedicineGeneral MedicinebusinessGenetics (clinical)

description

1. Es wird uber 10 Patienten mit Hypertonie und vermehrter Aldosteronbildung berichtet, bei denen unter dem Verdacht eines hypobzw. normokaliamischen primaren Aldosteronismus eine chirurgische Exploration der Nebennieren vorgenommen wurde. Bei der Operation fanden sich nur in 5 Fallen (4 Frauen, 1 Mann) solitare bzw. maximal 2 Nebennierenrindenadenome, bei den ubrigen Patienten (4 Manner, 1 Frau) wurde eine nodulare Nebennierenrindenhyperplasie festgestellt. 2. Fur die differentialdiagnostische Entscheidung, ob der Aldosteronismus durch ein solitares Adenom oder durch eine nodulare Hyperplasie der Nebennierenrinden verursacht wurde, erwies sich die Bestimmung der Plasmareninkonzentration als ungeeignet. Sowohl bei den 5 Patienten mit klassischem primarem Aldosteronismus als auch bei 4 Patienten mit nodularer Nebennierenrindenhyperplasie wurden wechselnd erniedrigte und im Normbereich liegende Plasmareninwerte gefunden. Nur bei einem Patienten mit knotiger Umwandlung der Nebennierenrinde waren die Reninwerte konstant normal. 3. Die Patienten mit echtem primarem Aldosteronismus bei solitaren bzw. maximal 2 Nebennierenrindenadenomen wiesen ausnahmslos das typische klinische Bild des Conn-Syndroms mit leichter bis mittelschwerer Hypertonie bei ausgepragter Hypokaliamie und erhohtem Blutvolumen auf. Bei 4 Patienten mit nodularer Nebennierenrindenhyperplasie war die Hypertonie wesentlich schwerer als bei den Fallen mit solitaren Adenomen. Eine ausgepragte Hypokaliamie bestand lediglich in einem Fall; bei den ubrigen Patienten war das Serumkalium nur leicht erniedrigt oder normal. — Nach diesen Befunden scheint insbesondere das Vorliegen einerschweren Hypertonie beinormalem oder nurleicht erniedrigtem Serumkalium und fehlender Erhohung des Blutvolumens ein solitares Adenom der Nebennierenrinde als Ursache eines Hochdrucks mit Aldosteronismus unwahrscheinlich zu machen. 4. Mindestens bei 3 der Patienten mit nodularer Nebennierenrindenhyperplasie, die eine schwere Hypertonie bei normalem oder nur leicht erniedrigtem Serumkalium aufwiesen, kann der Aldosteronismus nicht als Hochdruckursache angesehen werden; dieser durfte sich vielmehr erst sekundar im Verlauf einer wahrscheinlich essentiellen Hypertonie entwickelt haben.

https://doi.org/10.1007/bf01881618