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RESEARCH PRODUCT
Therapiemöglichkeiten bei der IgE-vermittelten Nahrungsmittel-Allergie
Bodo NiggemannThomas WerfelImke EhlersUte LeppThomas FuchsTorsten ZuberbierJörg Kleine-tebbeI. VielufStephan ErdmannMargot HenzgenArbeitsgruppe „Nahrungsmittel-allergie“ Der DgaiJoachim SalogaStefan Viethssubject
030207 dermatology & venereal diseases030201 allergy03 medical and health sciences0302 clinical medicineImmunology and Allergy3. Good healthdescription
Erst nachdem die klinische Relevanz einer Nahrungsmittelallergie eindeutig nachgewiesen ist, erfolgt die therapeutische Intervention. Hierbei stellt die Karenz den wichtigsten Pfeiler dar. Wegen der Komplexitat der Nahrungsmittelallergie mussen die jeweiligen Karenzempfehlungen jedoch immer individuell erarbeitet werden. Die Voraussetzungen hierzu schafft die Ernahrungstherapie, die gleichzeitig die bedarfsdeckende Ernahrung im Blick hat. Die Ernahrungstherapie erfolgt in enger Abstimmung zwischen Arzt und allergologischer Ernahrungsfachkraft. Fehlernahrung durch einseitige Diaten muss aufjeden Fall vermieden werden. Nach ein- bis zweijahriger Allergenkarenz kann eine Reexposition erwogen werden, da eine spontane Toleranzentwicklung moglich ist. Gefahrdete Patienten sollten mit einem Antihistaminikum und einem Glukokortikoid sowie — in Abhangigkeit vom Schweregrad der klinischen Reaktion — mit einem Adrenalin-Autoinjektor zur Selbstmedikation ausgestattet werden. Bei pollenassoziierter Nahrungsmittelallergie sollte eine spezifische Immuntherapie mit Pollenallergenen nur dann erwogen werden, wenn zusatzlich eindeutige pollenabhangige Atemwegsbeschwerden vorliegen. Die subkutane Immuntherapie mit Nahrungsmittelextrakten, die orale Immuntherapie mit nativen Nahrungsmitteln und die sublinguale Immuntherapie stellen zwar potenzielle Therapieoptionen dar, sollten derzeit jedoch nur im Rahmen von kontrollierten Studien angewandt werden. Als weitere kunftige Therapieoptionen werden beispielsweise die Behandlung mit Anti-IgE-Antikorpern, mit Probiotika, mit einer chinesischen Heilkrautermischung FAHF-2 und die spezifische Immuntherapie mit rekombinanten Allergenen diskutiert. Nicht empfohlen werden z. B. Rotationskost und sog. bioenergetische Verfahren.
year | journal | country | edition | language |
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2002-04-01 | Allergo Journal |