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AUTHOR
Kai Wiltinger
Fallstudien zum Personalmarketing
In den vorangegangenen Kapiteln haben wir versucht, die einzelnen Schritte mit Beispielen aus der Praxis des Personalmarketing zu illustrieren. Die verwendeten Beispiele haben jeweils einen einzelnen Aspekt des Personalmarketing hervorgehoben, sie konnten kein Gesamtbild vermitteln. Deshalb wollen wir zum Abschlus unserer Uberlegupgen in diesem Kapitel die Entwicklung von Personalmarketingstrategien und die Verwendung des Personalmarketinginstrumentariums in konkreten Situationen anhand von vier Fallstudien darstellen. Wie wir bereits oben erwahnt haben, dienen die Fallstudien ahnlich wie die Fallstudien der Harvard Business School nicht der Darstellung eines „richtigen“ Vorgehens. Vielmehr…
Personalmarketing auf Basis von Conjoint-Analysen
Die Rekrutierung von hochqualifiziertem Fuhrungsnachwuchs ist eine Voraussetzung zur Sicherung des langfristigen Unternehmenserfolges und somit eine wichtige Aufgabe fur das Personalmanagement in Unternehmen. Der Erfolg eines Unternehmens im Kampf um den Fuhrungsnachwuchs hangt von der Ubereinstimmung seines Personalimages mit den Anforderungen der Absolventen ab. Daher kommt der Anforderungsmessung eine grose Bedeutung zu. Die Anforderungsmessung stand bereits im Fokus zahlreicher empirischer Untersuchungen. Die ublicherweise angewandte direkte Befragungstechnik weist allerdings Mangel auf, die sich gerade in der speziellen Befragungssituation der Anforderungsmessung auf die inhaltlichen E…
Strategien und Instrumente des Personalmarketing
Das strategische Dreieck ist unser Denkrahmen fur die Analyse der Position eines Unternehmens im Arbeitsmarkt, fur die Entwicklung von Personalmarketingstrategien und die Gestaltung des Personalmarketinginstrumentariums (Kapitel 1.4). Es setzt die Akteure im Arbeitsmarkt — die Bewerber, das eigene Unternehmen und die Konkurrenz — in Beziehung zueinander. In Kapitel 3 haben wir die Anforderungen verschiedener Zielgruppen des Fuhrungsnachwuchses dargestellt; in Kapitel 4 Unternehmen und ihre Konkurrenz im Arbeitsmarkt hinsichtlich Personalimage, Attraktivitat und Praferenz analysiert. Damit ist die Ist-Analyse der Grundlagen des Personalmarketing abgeschlossen.
Personalgewinnung als Marketingaufgabe
Die Qualitat der Mitarbeiter bildet den langfristig wichtigsten Erfolgsfaktor eines Unternehmens. Sie ist auf Dauer ausschlaggebender als der Zugang zu Rohstoffen, vorhandenes Know-how und Standort- oder Kostenaspekte. Die Bedeutung des Humankapitals erwachst daraus, das die meisten der ubrigen Erfolgsfaktoren Ergebnisse oder Konsequenzen des Humankapitals sind. So wird neues Know-how durch die Mitarbeiter geschaffen, Produktqualitat und Kundenorientierung hangen von Ausbildungsstand und Motivation der Beschaftigen ab, die Fahigkeit zu Wandel und Innovation ist eine Funktion der Lernbereitschaft des einzelnen wie der Organisation insgesamt.
Arbeitsmarkt und Personalmarketing
Neben den Zielvorgaben, die sich fur das einzelne Unternehmen aus seinem quantitativen und qualitativen Personalbedarf ableiten, bildet die allgemeine Angebots- und Nachfragesituation in Arbeitsmarktsegmenten der Zielgruppen den Rahmen fur das Personalmarketing. Je knapper in einem Arbeitsmarktsegment das Angebot an geeigneten Bewerbern im Verhaltnis zur Nachfrage ist, desto wichtiger wird es, in diesem Arbeitsmarktsegment klare Wettbewerbsvorteile gegenuber den konkurrierenden Unternehmen zu haben. Das Verhaltnis von Angebot und Nachfrage bestimmt die Intensitat des Wettbewerbs, determiniert die Preise und die Vorgehensweisen. Wahrend traditionell in vielen Arbeitsmarktsegmenten ein Verkau…
Anforderungen des Führungsnachwuchses
Um die Bedeutung der Anforderungen und des Personalimages fur die Berufseinstiegsentscheidung zu analysieren, ist es zweckmasig, den Bewerbungsprozes eines Absolventen bei einem Unternehmen genauer zu betrachten. Der Bewerbungsprozes last sich in funf sukzessiv aufeinander folgende Stufen untergliedern (Abbildung 3.1). Allerdings ist diese Untergliederung idealtypisch; in der Realitat laufen die einzelnen Stufen zum Teil parallel und haufig unbewust ab. Jede der funf Stufen ist durch eine kritische Ja/NeinFrage gekennzeichnet. Wenn der Bewerber alle kritischen Fragen mit „Ja“ beantwortet, kommt es zum Berufseinstieg bei dem Unternehmen. Andernfalls bricht der Bewerber (bzw. in der vierten S…
Personalimage, Attraktivität und Präferenz
In den vorhergegangenen Kapiteln wurde hervorgehoben, das der Fuhrungsnachwuchs wahrend des Bewerbungsprozesses seine Anforderungen an potentielle Arbeitgeber mit dem Personalimage vergleicht. Daher ist — neben der Kenntnis der Anforderungen des Fuhrungsnachwuchses — die Kenntnis des Personalimages des eigenen Unternehmens und der Konkurrenzunternehmen im Arbeitsmarkt die zweite wichtige Grundlage fur die Entwicklung von Personalmarketingstrategien.