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AUTHOR
Sebastian Lerch
Glück oder doch besser Lebensqualität?
Selbstkompetenzen lernen und lehren: Praktiken und Programme
Innerhalb einer kritischen Analyse von Selbstkompetenzen mussen Praktiken und Programme in den Blick genommen werden, welche Menschen steuern. Damit werden kritische Perspektiven zur Stellung des Subjekts (vgl. Kap. 3.3.) weitergefuhrt und mit bislang wenig aufgenommenen Aspekten der empirischen Analyse (vgl. Kap. 4.) verbunden. Die Darstellung wird auf einer allgemein theoretischen Perspektive erfolgen, es werden zudem exemplarisch einzelne Selbstkompetenzen und Modelle der Kompetenzfeststellung herangezogen.
Rekonstruktionen und Kritik
Eine wichtige Differenzierung zur Beschreibung des Phanomens der Selbstkompetenz besteht darin, ob es als Singular, als holistisches Modell verstanden oder ob von Selbstkompetenzen im Plural, als kumulatives Modell gesprochen wird (vgl. Hellwig 2008, S. 39). Wahrend letzteres die Auflistung einzelner situationsgebundener Kompetenzen (vgl. insbesondere Kap. 4. u. Kap. 5.) meint, geht das holistische Modell von einer ganzheitlichen Verhaltensdisposition aus (vgl. insbesondere Kap. 3.). Diese Unterteilung ist wenig trennscharf, da sich in der gangigen Praxis der Kompetenzmodellierung beide Zugange einfinden.
(Un-)mögliches Bildungserfahren
Selbstkompetenzen in empirischer Perspektive: Darstellung und Interpretation
In diesem Kapitel werden die wesentlichen Fragestellungen der empirischen Untersuchung vor dem Hintergrund der vorangegangenen disziplinaren und theoretischen Annahmen entwickelt. Das Design der empirischen Studie kann dabei als zweistufig bezeichnet werden. Es besteht aus einer Analyse von Stellenprofilen in Form von Ausschreibungen, die quantitativ und qualitativ ausgewertet werden, sowie aus einer Befragung von Personalverantwortlichen in den exemplarisch ausgewahlten Berufsbereichen Medizin, Ingenieurwesen und Padagogik.
Dilettieren als notwendige Handlungsform in Zeiten zunehmender Optimierung
Erwerbsarbeit verandert sich grundlegend und auf mehreren Ebenen (strukturell, inhaltlich, branchenspezifisch usw.). Ein gemeinsames Element dieser unterschiedlichen Formen der Veranderung ist, dass immer starker projektbezogen gearbeitet wird. Hierzu ist es zum einen erforderlich, uber bestimmte Kompetenzen zu verfugen und diese in einem Team oder fur ein Projekt einzubringen; zum anderen resultiert aus einer zeitlich engen Taktung (z. B. eben bei Projektarbeit) teilweise ein veranderter Umgang mit diesen Anforderungen. Die einzelnen Mitarbeitenden konnen sich beispielsweise voll einbringen, ihr eigenes (Arbeits-)Leben diesem Takt anpassen, sie konnen sich punktuell aber auch ironisch oder…
Aktuelle Relevanz von Selbstkompetenzen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik
In einem ersten Schritt werden Tendenzen beschrieben, welche die Bedeutung von Selbstkompetenzen anzeigen. Im Einzelnen konnen folgende Aufgaben formuliert werden, um Begrundungen des Begriffs zu skizzieren.
Waves to Weather: Exploring the Limits of Predictability of Weather
AbstractPrediction of weather is a main goal of atmospheric science. Its importance to society is growing continuously due to factors such as vulnerability to natural disasters, the move to renewable energy sources, and the risks of climate change. But prediction is also a major scientific challenge due to the inherently limited predictability of a chaotic atmosphere, and has led to a revolution in forecasting methods as we have moved to probabilistic prediction. These changes provide the motivation for Waves to Weather (W2W), a major national research program in Germany with three main university partners in Munich, Mainz, and Karlsruhe. We are currently in the second 4-yr phase of our pla…
Einleitung: Selbstkompetenzen verstehen, sichtbar machen und fördern
Selbstkompetenz – oder haufig alternativ gebraucht: personale Kompetenz – halt gegenwartig in erziehungswissenschaftlichen, bildungspolitischen und offentlichen Diskursen Einzug. Neben Fach-, Sozial- und Methodenkompetenz ist die Formulierung von Selbstkompetenz manchmal eine Tendenz von Arbeitgebern und mitunter der Bildungspolitik, die gesamte Person als Mittel gelingender Erwerbsarbeit in den Blick nehmen zu wollen. Dem Einzelnen wird damit ein hohes Mas an Reflexivitat, Eigenverantwortlichkeit und „Zukunftskompetenz“ (Zeuner 2004) beigemessen, das notwendig sei, um das eigene Denken und Handeln zu steuern.
In den Netzen der Unternehmenswelt: Selbstkompetenzen als wünschbares Ungefähres
Die vorangegangenen Kapitel haben teils beilaufig, teils bewusst, auf unterschiedliche Techniken und Praktiken unternehmerischer Fuhrung und Verfuhrung von Mitarbeitenden verwiesen. Diese wurden insbesondere vor dem Hintergrund eines erweiternden Zugangs auf Menschen und deren Selbstkompetenzen skizziert. Dieses Kapitel verfolgt das Ziel, eine Bestandsaufnahme solcher Strategien (Diagnosen) zu vollziehen und daneben Anstose fur ein mogliches Weiterdenken (Ausblicke) zu geben.
Einleitung: Beratung als Medium (selbst-)reflexiver Lern- und Bildungsprozesse
Beratung als spezifisches Handlungsfeld hat sich in vielfaltiger Weise und unterschiedlichen Kontexten als (erwachsenen-)padagogische Praxis etabliert. Vor dem Hintergrund gegenwartiger gesellschaftlicher Entwicklungsprozesse, welche die Subjekte vor eine Vielzahl von Herausforderungen stellen, deren Bewaltigung ihnen ein hohes Mas an (selbst-)reflexiven Lernprozessen abverlangt, ist allerdings davon auszugehen, dass das Profil professioneller Padagog*innen handlungsfeldubergreifend kunftig vermehrt Beratungsanteile enthalten wird. Beratung kann dann als padagogische Ressource bezeichnet werden, die integraler Bestandteil jeglichen padagogischen Handelns ist. Aus einer solchen Perspektive b…